Zahnloser Apothekertag

Im Rahmen der ABDA-Neustrukturierung soll es möglich werden, dass die Beschlüsse des Apothekertages keine bindende Wirkung mehr auf die ABDA-Gremien haben. Kurz gesagt: Die Delegierten werden zu Plaudertaschen degradiert, die Berufsöffentlichkeit womöglich hinter die Fichte geführt, weil das Apothekertagsvotum nicht mehr Eins zu Eins umgesetzt werden muss.

DeA meint: Auch in der Vergangenheit wurden manche Anträge auf die lange Bank geschoben und so aufgeweicht, dass niemand mehr den Kern des Antrags erkennen konnte. Nun wird – vorausgesetzt die ABDA entscheidet im Sommer wie beschrieben – der Apothekertag zu einer Plauderveranstaltung mit weiter sinkendem Nutz- und Unterhaltungswert und geringer Relevanz. Die Resthoffnung: DAV und Teile der BAKOberen lassen die Finger weg von dieser Idee. Kammer- und Verbandsmitglieder finanzieren ansonsten mit ihren Beiträgen nur den Apparat, sollen aber auf Apothekertagen bitte nicht mit kritischen Anträgen stören. Wer den Kompass demokratischer Spielregeln außer Kraft setzt, darf sich über die schwindende politische Relevanz eines jährlich stattfindenden Verbandstages nicht wundern – es reicht dann nur noch zum gemütlichen Kaffeekränzchen.

Eine etwas älterer Hut, jedoch toll geschrieben und eine Thematik, welche nicht oft genug verbreitet werden kann. Mit freundlicher Unterstützung „Der erfolgreichen Apotheke„.
Ausgabe Januar/Februar 2024. Autor TH. www.d-e-a.eu

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